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Die Hauptakteure

König August II. (der Starke) von Polen-Litauen, Kurfürst von Sachsen

Friedrich August I. ist Kurfürst von Sachsen (1694–1733) und als August II. zudem König von Polen-Litauen (1697–1733). Die polnische Königskrone erkauft er sich 1697, muss dafür allerdings zum katholischen Glauben konvertieren.

Da ihn Teile des polnisch-litauischen Adels nicht anerkennen wollen, greift August zum altbewährten Mittel, innenpolitische Probleme mit außenpolitischen Maßnahmen lösen zu wollen – und seinen Willen durchzusetzen. Denn das Königreich Polen ist eine Wahlmonarchie, in dem der König von der Mehrheit des polnisch-litauischen Adels gewählt wird. August hofft, als erfolgreicher Kriegsheld Polen-Litauen in eine Erbmonarchie umwandeln zu können. Außerdem wünscht er, in Polen-Litauen als souveräner – absolutistischer – König nach anderen europäischen Vorbildern zu herrschen. Sein vornehmstes Ziel ist daher, die ehemaligen Gebiete Litauens zurückzuerobern, die Schweden im 17. Jahrhundert erobern kann. Aus diesen Gründen verbündet sich August 1698–1699 mit Dänemark-Norwegen und Russland gegen Schweden und Gottorf.

August der Starke zählt zu den absoluten Verlierern des Großen Nordischen Krieges. Nicht nur erleiden die sächsischen und polnischen Armeen zahlreiche verheerende Niederlagen: 1706 wird August von Karl XII. im Frieden von Altranstädt gezwungen, die polnische Krone niederzulegen. Das kostet ihn das Ansehen in der europäischen Adelswelt. August kämpft trotzdem weiter, wozu er aber nur durch das Bündnis mit Russland in der Lage ist. Ab 1715 kommt es in Polen auch zu inneren Aufständen gegen die Herrschaft Augusts. Letztlich vermag es erst Russland, Polen zu besetzen und zu befrieden – weshalb Peter I. während der Friedensverhandlungen für sich in Anspruch nimmt, im Namen Augusts zu sprechen. August kann keinerlei territorialen Gewinne erzielen, der Krieg destabilisiert sein Polen und ist die erste Stufe zu den späteren polnischen Teilungen.