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Kulturerbe unter Wasser

Konservierung einer Tonpfeife mit Lederhülle

Häufig bestehen geborgene Objekte aus mehreren Einzelteilen mit unterschiedlichen Materialien. Ein solch zusammengesetzter Gegenstand wird Kompositfund genannt. Falls man die Bestandteile nicht voneinander trennen kann, muss konservatorisch ein Kompromiss gefunden werden, der alle Materialien erhält. Im Idealfall sind die Einzelteile jedoch gut voneinander zu trennen, können entsprechend ihrer Natur konserviert und später wieder zusammengesetzt werden.

Im Falle dieser Pfeife sind zwei Materialien vorhanden, Ton und Leder. Der Ton hat sich im Ostseewasser nahezu unverändert erhalten. Das Leder ist nach der Bergung – wegen seines wassergesättigten Zustandes – weich. Der hier aufgelagerte Kalk ist jedoch, ähnlich den Kalkflecken zuhause, sehr hart. Ein bloßes Abkratzen würde die Lederoberfläche beschädigen. Deshalb werden Chemikalien eingesetzt, um den Kalk anzulösen und ihn danach mit einem weichen Pinsel zu entfernen. So bleibt die sogenannte Narbenseite mit ihren Haarporen und den Nahtabdrücken der Herstellung erhalten.

Konservierung und Restaurierung durch: Gabriele Zink