Macht und Pracht
Bis heute kennen wir Fürsten wie August den Starken als Sammler und Liebhaber der schönen Künste, als Gestalter höfischer Feste, als Bauherrn des barocken Dresden. Architektur ist hier ein sichtbarer Ausdruck der Politik; der finanzielle Aufwand, Residenzen bauen und exklusiv ausstatten lassen zu können, ist eine eindrucksvolle Machtdemonstration. Auch die standesgemäße Kleidung, kostbarer Schmuck und erlesene Sammlungen machen Herrschaft sichtbar. Ein Hofjuwelier wie Dinglinger garantiert zudem höchste künstlerische Exklusivität. Am deutlichsten entfalten sich Macht und Pracht jedoch bei den Festlichkeiten am Hofe.
Dieses Bedürfnis nach Repräsentation besteht selbst in Zeiten von Krieg und Not. Die prächtigen Schlossbauten in Dänemark und Schweden verkörpern den erstarkten, zentralen Machtwillen des Absolutismus. Auf Gottorf demonstriert Herzog Friedrich IV. seine neugewonnene Souveränität in der Neugestaltung seiner Residenz – und huldigt gleichzeitig seiner königlichen Frau Hedvig Sofia.