Leben an Bord
Das Leben der Matrosen
An Bord gibt es eine strenge Hierarchie, auf dessen unterster Stufe die Matrosen stehen. Ihr Leben ist hart und reich an Entbehrungen. Sie hausen unter Deck nahezu im Dunkeln, da nur wenige Laternen wegen der Feuergefahr brennen. Die Stückpforten sind in der Regel geschlossen. Es gibt keine Heizung, allein die Kombüse strahlt etwas Wärme aus. Die Kriegseinsätze ziehen sich jedoch oft bis in den Dezember hinein. Die feuchte Kleidung ist bei Regen und Sturm kaum trocken zu bekommen.
Nach oben, an Deck, dürfen nur die diensthabenden Matrosen. Die normale Wache dauert 8 Glasen (= vier Stunden). Unterbrochen wird der Wachrhythmus von Alle-Mann-an-Deck-Manövern wie z.B. Segel setzen und bergen, Sturm und Kampf. Eine Privatsphäre gibt es nicht. Die Hängematten hängen dicht an dicht zwischen den Kanonen. Die wenigen persönlichen Habseligkeiten werden in Seekisten verstaut. Die Verpflegung ist eintönig und verdirbt schnell, das Wasser oft faulig. Alkohol macht es genießbar.
Auf Hygiene wird geachtet, aber trotz eines wöchentlichen Waschtages sind die Zustände in den Zwischendecks katastrophal. Mit Kämmen versucht man, der Läuse Herr zu werden. Es gibt maximal vier Latrinen im Bug. Urinieren an den Kanonen und im Zwischendeck ist streng verboten. Immer wieder brechen Seuchen in den übervölkerten Decks aus.
Freizeit ist rar. Während der Freiwache beschäftigen sich die Matrosen mit handwerklichen Arbeiten oder Spielen. Ständig konsumieren sie Tabak, wobei das Rauchen wegen der Feuergefahr streng reglementiert ist.